Rede zur Eröffnungsfeier

Rede von Christa Antoni-Heinrich (1. Vorsitzende) zur Eröffnungsfeier am 14.11.2010

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Thomas,


sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Dr. Schöning,


sehr geehrter Herr Wegener vom Weltladen Dachverband,


liebe Mitarbeiter, liebe Gäste,


ich möchte Sie und Euch ganz herzlich zu unserer Eröffnungsfeier willkommen heißen.


Wir freuen uns, dass so viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind. Wir waren von den Rückmeldungen überwältigt und haben überlegt, wo wir mit so vielen Leuten feiern können. Wir haben beschlossen, hier im Laden zu bleiben, und hoffen, dass sie sich trotz der Enge bei uns im Weltladen wohl fühlen.


Der faire Handel in Dieburg ist nicht neu. Seit vielen Jahren haben Aktionsgruppen bei Gemeindeveranstaltungen oder Märkten fair gehandelte Waren verkauft.

 

Als ich am 10.Juni 2010 der Einladung der Gründungsversammlung des „Eine Welt Vereins Dieburg“ folgte, war mir nicht klar, welche Folgen dieser Abend haben würde. Ich wusste nur, dass es eine Gruppe engagierter Menschen gab, die in der Dieburger Innenstadt einen Weltladen eröffnen wollten. Ich fragte mich, wie dieses Vorhaben in die Realität umgesetzt werden könnte.

 

Bei der Versammlung erfuhr ich dann, dass mit dem geplanten Umbau des Pater-Delp-Hauses bei den Aktiven dieser Gruppe der Gedanke an einen Weltladen für Dieburg wieder erwachte.

Es folgten Gespräche mit Pfarrer Vogl und den verschiedenen Gremien über ein mögliches Ladenlokal.

Die Realisierung eines Weltladens war greifbar geworden. Ich möchte dieser Gruppe von Menschen ganz herzlich für den Grundstein unseres Weltladens danken.

Als ich an diesem Abend nach Hause ging, war ich Vorsitzende des neuen „Eine Welt Vereins Dieburg“. Sechs weitere mir zum Teil zunächst fremde Menschen bildeten den Vorstand. Da waren Silvia Dilly, Bernd Fink, Gudrun und Gerhard Werum, Gertrud Meyer-Sauerwein und Klaus Konrad. In den folgenden Wochen haben wir uns oft und regelmäßig getroffen, Arbeit verteilt und viel gearbeitet. Dafür danke ich euch herzlich. Zum Ende hin waren wir fast mehr im Weltladen als zu Hause. An dieser Stelle möchte ich allen Ehepartnern und unseren Kindern für ihr Verständnis danken.

Beratend standen uns Bede Godwill von der Gepa und Johannes Lauber von dem Weltläden-Hessen e.V. zur Seite. Euch beiden lieben Dank.


Der Landessprecher des Weltläden-Hessen e.V., Klemens Euler, ist einer der Wegbereiter unseres Weltladens. Er unterstützt schon seit Jahren die Aktionsgruppen in Dieburg. Ich habe ihn bei der Gründungsversammlung kennengelernt und seitdem gerne und oft in unserem Team und im Laden gesehen, wenn er spät abends vorbeigekommen ist und uns Tipps und Hilfestellungen gegeben hat. Klemens Euler - auch Vorsitzender des Weltladens Eppertshausen - ist für mich der lebende Beweis dafür, dass es unter Weltläden keine Konkurrenz gibt, weil wir alle ein gemeinsames Ziel verfolgen, nämlich den fairen Handel. Lieber Klemens, ich möchte dir ganz herzlich danken für deine große und oft spontane Unterstützung unseres Teams und des Weltladens.


So waren wir gut beraten und darüber hinaus unterstützt von vielen Menschen, die uns private Darlehen und Spenden zugesagt haben. Diesen Menschen, die uns die finanzielle Grundlage geschaffen und uns ihr Geld anvertraut haben, danken wir ganz besonders.


Wir beschlossen am 4. Juli 2010 mehrheitlich im Vorstand, der Mitgliederversammlung unseres Eine Welt Verein Dieburg die Anmietung von Ladenräumen im Pater-Delp-Haus in Dieburg zu empfehlen.

 

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17.08.2010 wurde den Mitgliedern ein Laden- und Finanzierungskonzept vorgestellt und diese sprachen sich einstimmig für die Anmietung der Räumlichkeiten aus.

 

Die Tatsache, dass wir überall, wo wir von unserem Vorhaben erzählten, auf große Zustimmung und Unterstützung trafen, zeigte uns, dass Dieburg einen Weltladen braucht. Viele Menschen, jung und alt, boten ihre Mithilfe an. Zwei Schulungen über den fairen Handel generell und das Verkaufen im Weltladen galt es zu organisieren und mit Hilfe von Johannes Lauber und Birgit Schößwender gelang uns das auch. Euch beiden gilt unser Dank.

 

In den folgenden Wochen gab es unendlich viele Dinge zu klären und auch hier stießen wir immer auf offene Ohren und helfende Hände. Danke an die Weltläden in Seligenstadt, Babenhausen und Bickenbach.
Über dreißig Menschen boten ehrenamtlich ihre Hilfe an, sei es bei den Ladendiensten, als Systemadministrator oder bei sonstigen Aufgaben, die es zu bewältigen galt.

 

Da wir uns für eine Scannerkasse entschlossen hatten, mussten wir uns an sechs Abenden schulen lassen. Dem Turnverein Dieburg gilt unser Dank für die kostenlose Nutzung ihrer Räume bei den Schulungen.

 

Im Oktober war es dann so weit, wir konnten mit den Arbeiten im Laden beginnen. Unsere wunderschöne Theke wurde von Gerhard Werum eingebaut. Viele Tage und später auch Nächte haben wir hier verbracht. Und so schickte ich den restlichen Vorstand zur Erholung in den Urlaub. Damit wir den Endspurt gut meistern konnten.

 

Weiterhin danken wir unseren Gründungsmitgliedern, der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde Dieburg, für ihre Unterstützung, der Gemeinde St. Peter und Paul insbesondere dafür, dass sie uns als Vermieter tatkräftig zur Seite steht. Wir danken den Firmen, Handwerkern und dem Architekt, denen es wichtig war, dass wir am 1. November die Räume hier beziehen konnten. Über 50 Mitglieder hat unser Verein jetzt schon, wir heißen sie alle herzlich willkommen und freuen uns über weitere.

 

An dieser Stelle möchte ich gerne noch einen persönlichen Dank loswerden. Ich danke meinem Sohn Philipp und meinem Mann Peter für die Mithilfe. Es freut mich, dass das Projekt Weltladen für uns ein Familienprojekt geworden ist.

 

Ich komme mir vor wie bei einer Oskarverleihung und vielleicht wird auch gleich mein Mikrofon im Boden verschwinden, weil ich die Zeit überziehe.

 

Aber lassen sich mich zum Schluss noch all den Menschen danken, die ihre freie Zeit dem Verein und dem Weltladen ehrenamtlich zur Verfügung stellen, sei es im Ladenteam, im Verein oder darüber hinaus. Zeit ist ein kostbares Gut und eigentlich unbezahlbar.

Apropos Zeit! Ich habe mich gefragt, was fehlt noch in unserem Weltladen und was kann ich dem Ladenteam zur Eröffnung schenken. Da Uhren für mich in dem letzten Lebensjahrzehnt eine große Rolle gespielt haben, habe ich gedacht, ich schenke uns eine Wanduhr. Sie soll uns zeigen, wann wir die Ladentür öffnen, aber auch, wann es Zeit ist, nach Hause zu gehen. Ich sehe jetzt niemanden persönlich an.

 

Ich hoffe, dass ich niemanden vergessen habe. Wenn doch, dann sei auch euch und Ihnen gedankt für die Unterstützung an unserem gemeinsamen Ziel:

 

wir arbeiten fair und ehrenamtlich für ein faires Miteinander in der einen Welt.

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