Fairer Handel reicht uns nicht!

Kampagnenarbeit

Zweifellos ist die Idee des Fairen Handels ein Schritt auf dem Weg in eine gerechtere Welt. Aber weitaus vielfältigere Anstrengungen sind nötig um diesem Ziel tatsächlich näher zu kommen.

Wirtschaft, Finanzwelt, Politik, Kultur und Umwelt sind nur einige Faktoren, die unsere immer komplexer werdende, globalisierte Welt bestimmen.

Gerade in den Ländern des Südens, den so genannten Entwicklungsländern, in denen sich der Faire Handel engagiert, treffen in der Regel zahlreiche negative Faktoren zusammen und erschweren oder verhindern die notwendigen positiven Veränderungen. Die Industrieländer tragen ihrerseits dazu bei, indem sie die globalen Strukturen, die zu Ungerechtigkeiten führen, nur wenig oder gar nicht verändern wollen.

Mit seiner Gründung hat sich der „Der Eine Welt Verein Dieburg e.V.“ u.a. das Ziel gesetzt globale Zusammenhänge aufzuzeigen, die zu Fehlentwicklungen in Industrie- und Entwicklungsländern führen. Daher werden immer wieder Kampagnen, Initiativen und Organisationen vorgestellt, die sich dem Streben nach einer gerechteren Welt verpflichtet haben.

Ob vom Ansatz politisch, humanitär, ökologisch oder gesellschaftskritisch, die unterschiedlichen Richtungen aus denen diese Initiativen stammen, zeigen schon die Vielfalt der Maßnahmen, die notwendig sind um faire und nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen voran zu bringen.

Der Eine Welt Verein Dieburg engagierte sich bereits an einer Reihe von Kampagnen und Initiativen. Nun folgt eine Aktion mit der Vorstellung einer Unterschriftenkampagne, zu der sich eine Vielzahl von Organisationen zusammengeschlossen hat, u. a. BUND, MISEREOR, OXFAM und der Weltladen-Dachverband.

Der Apell „Keine Entwicklungshilfe für Agrarkonzerne“ richtet sich an die Bundesregierung und das Entwicklungsministerium unter der Leitung von Minister Gerd Müller. Die Kampagne formuliert die Befürchtung, dass die gute Absicht der Initiative „Neue Allianz für Ernährungssicherung1, deren Ziel es ist, den weltweiten Hunger zu bekämpfen, durch den Einfluss multinationaler Konzerne, durch fehlende Kontrolle und intransparente politische Entscheidungen ins Gegenteil verkehrt werden und am Ende - zumindest in einigen Ländern- nur die Konzerne und korrupte Entscheidungsträger profitieren.

Es wird befürchtet, dass gerade kleinbäuerliche Familien, die mit dem Programm eigentlich gezielt gefördert werden sollten, ihre Existenzgrundlage verlieren, und zudem der Anbau von genverändertem Saatgut und die Verwendung von Pestiziden gefördert werden.

Der Eine Welt Verein Dieburg stellt zahlreiche Links auf seine Homepage, die dazu einladen nicht nur die Sicht der Initiative, sondern sich auch über die Sicht der Befürworter der Allianz für Ernährungssicherheit zu informieren. Denn dieses Thema stellt sich, wie viele Themen rund um „Entwicklungshilfe“ und deren Mechanismen in der globalisierten Welt, als sehr komplex dar und wird immer wieder kontrovers diskutiert.

Die Unterschriftlisten der Initiative „Keine Entwicklungshilfe für Agrarkonzerne“ und gedruckte Information liegen im Dieburger Weltladen (Steinstraße 5) aus.

 

Als weitere Themen sind angedacht:

„Weltwärts - Freiwilligendienst in Indien“

„Make me visible“ eine PLAN-Aktion zur Geburtenregistrierung

„MENSCH.MACHT:HANDEL:FAIR“ die mehrjährige Kampagne des Weltladen-Dachverbandes

Und natürlich Hintergrundinformationen zum Fairen Handel.

 

1 Die „Neue Allianz für Ernährungssicherung“ der G8 (Neue Allianz) wurde im Mai 2012 von US-Präsident Barack Obama ins Leben gerufen wurde. Mit der Gründung der Neuen Allianz zeichnet sich ein grundlegender Wandel in der Welternährungspolitik ab. Statt mit voller Kraft die notwendige Steigerung der öffentlichen Entwicklungshilfe für die Hungerbekämpfung in enger Kooperation mit ländlichen Armutsgruppen voranzutreiben, sollen nun schwerpunktmäßig die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass mehr private Investitionen von Unternehmen in die Landwirtschaft afrikanischer Länder fließen.

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