Mensch. Macht. Handel. Fair.

Unternehmen haftbar machen

Eine bundesweite Brief-Aktion der Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ fordert einen verbindlichen Schutz von Menschen- und Arbeitsrechten weltweit. Bis 14. Mai 2016 konnten die Bürger aus Dieburg im Weltladen einen Brief an Kanzlerin Angela Merkel unterschreiben.

Am Samstag, den 14. Mai 2016 klebte ein leerer Anzug auf dem Marktplatz von Dieburg auf dem Boden. „Unternehmen haftbar machen!“ war auf orange-farbigem Klebeband zu lesen. Hinter der Straßen-Installation stand der Weltladen Dieburg. Die Aktion sollte irritieren und zu einer Brief-Aktion an Bundeskanzlerin Merkel aufrufen. „Der leere Anzug symbolisiert, dass aktuell niemand die Verantwortung trägt, wenn bei der Produktion im Ausland Menschen- und Arbeitsrechte verletzt werden,“ erklärte Frau Meyer-Sauerwein vom Eine Welt Verein Dieburg. „Auch deutsche Unternehmen sind direkt oder indirekt an Menschenrechtsverletzungen im Ausland beteiligt, doch sie müssen bislang nicht dafür haften.“

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Im Rahmen einer bundesweiten Brief-Aktion forderten die Weltläden Bundeskanzlerin Merkel auf, Unternehmen zu verpflichten, Menschenrechte weltweit verbindlich zu schützen. Alle Bürger waren eingeladen, im Weltladen in der Steinstr. 5 oder am 14. Mai auf dem Marktplatz einen Brief zu unterschreiben. Die 85 Briefe wurden vom Weltladen an das Kanzleramt geschickt, damit sie kurz vor der entscheidenden Sitzung des Bundeskabinettes ankamen. Denn bis Mitte Juni entscheidet die Bundesregierung über den Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte und ob dieser eine verbindliche Unternehmensverantwortung festschreibt.

Mit dem Nationalen Aktionsplan setzt die Bundesregierung die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte in Deutschland um. Die Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ von Weltladen-Dachverband und Forum Fairer Handel hatte die Bundesregierung bereits 2015 aufgefordert, eine verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für Unternehmen zu erarbeiten.

In Deutschland beteiligten sich etwa 400 Weltläden am Weltladentag. Der politische Aktionstag findet jedes Jahr am zweiten Samstag im Mai statt, zeitgleich mit dem World Fair Trade Day/Internationalen Tag des Fairen Handels. Als Fachgeschäfte für Fairen Handel tragen Weltläden zu mehr Gerechtigkeit im Handel mit den Ländern des Südens bei und setzen sich für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbäuerinnen und -produzentinnen ein.

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