Kakao

Schokoladenangebot des Dieburger Weltladens

Hier geht es um unsere heiß geliebte Schokolade.

Theobroma Cacao – ist ein Kolonialprodukt – früher wie heute. Ursprünglich aus Mittel- und Südamerika kommend, wachsen die meisten Kakaobohnen - 70 % der Weltproduktion – heute in Afrika. Dort wurden sie einst von den Kolonialmächten eingeführt. Wie bei anderen landwirtschaftlichen Produkten wird der Preis längst nicht mehr durch Angebot und Nachfrage reguliert, sondern an den Börsen spekuliert, mit der Folge eines rapiden Preisverfalls für die Produzenten.

Die Bauern, die ihn produzieren, können ihn sich selbst nicht leisten, allenfalls die übrig gebliebenen Abfallstoffe dienen ihnen als Nahrungsmittel. Der afrikanische Kakaobauer hat meist keine andere Wahl, als die eigenen Kinder, anstatt in die Schule, in die Kakao Plantagen zu schicken.

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© INKOTA, Make Chocolate Fair

„Wer Schokolade isst, isst mein Fleisch“, damit ist nicht etwa die süße Form der Hostie gemeint, sondern unsere heutige Realität von Sklavenhandel und Kinderarbeit. Die Ausgabe des Greenpeace Magazins (3.09) widmet sich schwerpunktmäßig diesem Thema. Die Globalisierung trifft in verheerender Weise die Kakaobauern der Elfenbeinküste. Dieses westafrikanische Land ist besonders vom Export der schokobraunen Bohnen abhängig.

Was können wir tun?

Vogel Strauß Politik hilft nicht weiter. Boykottaufrufe führen eher zu weiterer Verarmung, da die Bauern ihren Rohkakao dann für noch schlechtere Preise verkaufen müssten. Fair und Bio gehandelte Schokoladen aus dem Weltladen sind eine echte Alternative zu konventionellen Produkten.

Weitere Informationen sind u.a. auf der GEPA Seite "Schoklade" und der Kampagne Make Chocolate Fair! zu finden.

Der Kakaopreis fällt ins Bodenlose

Schlechte Nachricht für die Bauern: Der Kakaopreis fällt ins Bodenlose

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© INKOTA, Make Chocolate Fair


Während sich in Deutschland Kinder auf die Schokolade im Osternest freuen durften, gibt es für die Kakaobauernfamilien in der Elfenbeinküste schlechte Nachrichten: Der Weltmarkpreis für Kakao ist in den letzten Monaten ins Bodenlose gestürzt. Lag er noch im Juni 2016 bei 3.100 US-Dollar pro Tonne, ist er aktuell auf unter 1.900 US-Dollar pro Tonne gefallen. Aufgrund dieser Entwicklung sah sich die ivorische Kakaovermarktungsstelle Conseil Café Cacao gezwungen, den staatlich garantierten Mindestpreis um 30 Prozent zu senken. Die Bauern und Bäuerinnen müssen nun mit starken Einkommensverlusten rechnen. Das INKOTA-Netzwerk befürchtet zudem, dass die missbräuchliche Kinderarbeit zunehmen wird, und fordert die Schokoladenindustrie auf, Strategien zu entwickeln, um Preisschwankungen besser aufzufangen und den Bäuerinnen und Bauern ein existenzsicherndes Einkommen zu garantieren.
Lesen Sie hier die INKOTA Pressemitteilung zum Preisverfall des Kakaos und seinen Folgen

Für INKOTA ist das Thema Kakaopreis gerade ein Hauptschwerpunkt der Kampagnenarbeit. Einerseits wegen der aktuellen dramatischen Lage, darüber hinaus aber auch, weil wir erleben, dass in der Nachhaltigkeitsdebatte im Kakaosektor die Frage bisher viel zu kurz kommt, wie sich der Preis, den die Bauern und Bäuerinnen für ihre Kakaobohnen erhalten, erhöhen lässt. Um eine Debatte über diese Frage anzustoßen, hat INKOTA gerade gemeinsam mit dem Kakaobarometer-Konsortium ein Konsultationspapier veröffentlicht. Wie lassen sich die Erzeugerpreise für die Bäuerinnen und Bauern so weit erhöhen, dass sie der strukturellen Armut entkommen? Welche Rolle können dabei Mindestpreise und flexible Prämien spielen? Welche unterschiedlichen Ansätze gibt es, und wo liegen ihre jeweiligen Stärken und Schwächen? Das Papier dient als Diskussionsaufschlag im Vorfeld der Veröffentlichung des nächsten Kakaobarometers, die für den Herbst 2017 geplant ist. Das Barometer wird von einem Konsortium aus europäischen und US-amerikanischen NGOs und Gewerkschaften herausgegeben, dem INKOTA und die Kampagne Make Chocolate Fair! angehören.
Das Konsultationspapier können Sie hier nachlesen (leider nur auf Englisch!)

Weitere Infos sind auf der Internetseite von Make Chocolate Fair! zu finden.

Spurenlese vom Kakaobaum bis zum Konsumenten

Das SÜDWIND-Institut analysiert in der Mitte Mai veröffentlichten Studie "Vom Kakaobaum bis zum Konsumenten" die Wertschöpfungskette von Schokolade. Viele Kakaobauern leben unter der Armutsgrenze und Kinderarbeit ist weit verbreitet. Zugleich bildet der Preis für Kakao nur einen kleinen Teil der Kosten für die Produktion von Schokolade. Um zu verdeutlichen, wer im Kakaosektor Verantwortung für Missstände übernehmen muss, wird in der Studie die Wertschöpfungskette der Schokolade erläutert. Die Analyse zeigt, dass in den verschiedenen Produktionsstufen der Schokolade unterschiedliche Instanzen den Markt dominieren. Beim Anbau sind dies rund 5,5 Mio. nicht organisierte Kleinbauern, in den weiteren Verarbeitungsstufen jeweils eine Hand voll multinationaler Unternehmen. SÜDWIND fordert die deutschen Kakao- und Schokoladenproduzenten auf, mehr in transparente Beschaffungsketten zu investieren und sicherzustellen, dass der Rohkakaopreis den Bauern ein menschenwürdiges Leben ermöglicht.

Die Studie steht auf Webseite des SÜDWIND-Institutes zum Herunterladen bereit. [link]