Sri Lanka in der Krise

Foto: GEPA - The Fair Trade Company; A. Welsing

Ernteausfälle durch Düngermangel treffen auch die Teepflückerinnen hart

Tamilische Teebäuerinnen im Hochland von Sri Lanka ernten im Moment weniger Tee als noch vor zwei Jahren. Der Grund: Im Frühjahr 2021 hatte die Regierung von Sri Lanka bis in den November 2021 hinein ein Importverbot für Kunstdünger verhängt. Daraufhin sanken allgemein die Ernteerträge. Das Einfuhrverbot ist inzwischen wieder aufgehoben, aber nun machen die stark gestiegenen Düngerpreise der Landwirtschaft zu schaffen. Ohne Kunstdünger bringen auch die Teepflanzen weniger Ertrag. Die Teebäuerinnen können weniger Teeblätter ernten, wodurch ihr Einkommen sinkt.

Sri Lanka zählt zu den größten Teeproduzenten der Welt. Anbaugebiete sind das zentrale Hochland und der Süden der Insel. Der Tee wird in den Nahen Osten und nach Europa verkauft. Die Ernte der Teeblätter liegt in Sri Lanka hauptsächlich in der Hand von Frauen. Sie bekommen ihren Lohn nach dem Gewicht der Teeblätter ausgezahlt, die sie am Tag gesammelt haben. Die tamilischen Teepflückerinnen im Hochland erhalten im Moment einen durchschnittlichen Tageslohn von 500 Rupien (ca. 1,30 Euro) für neun Kilogramm Teeblätter. Vor der Düngemittelknappheit war die tägliche Ernte an Teeblättern z.T. doppelt so hoch – und damit auch das Einkommen der Teepflückerinnen. Gleichzeitig sind die Preise für Lebensmittel in diesem Jahr um ein Vielfaches gestiegen. Viele Frauen wissen nun nicht, wie sie ihre Familien ernähren sollen. Weil sie mit dem Lohn aus der Teeernte ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien nicht mehr bestreiten können und die Arbeits- und Lebensbedingungen schlecht sind, wandern Teepflückerinnen vielfach in andere Berufe ab oder gehen ins Ausland, um dort Geld zu verdienen. Diese Abwanderung führt zu einem Mangel an Arbeitskräften auf den Teeplantagen.

Besser sieht die Situation bei kleinbäuerlichen Produzentinnen und Produzenten aus, die schon länger Geschäftspartner von Fair-Handels-Unternehmen sind. So haben sich in Sri Lanka z.B. in der Small Organic Farmers‘ Association (SOFA) Biobauern und -bäuerinnen zusammengefunden. Die Kooperative unterstützt Kleinbauern und Kleinbäuerinnen durch Bereitstellung von Teepflanzen und Schulungen über ökologischen Anbau. So lernen die Farmerinnen und Farmer zum Beispiel in verschiedenen Trainingseinheiten, eigenen Dünger aus Kuhdung und Blättern herzustellen. Heute gehören der SOFA über 3.000 kleinbäuerliche Familienbetriebe an. Das Fair-Handels-Unternehmen GEPA und die Produzentinnen und Produzenten von SOFA arbeiten schon lange zusammen. Bei der Festsetzung eines fairen Preises für den Tee wird eine von SOFA selbst vorgeschlagene Kalkulation zu Grunde gelegt. Somit haben die Teepflückerinnen ein angemessenes Einkommen und eine langfristige Perspektive.

(E. Stiasny - 03.10.2022)

Grundlage des Textes: Artikel von Natalie Mayroth, „Teepflückerinnen auf Sri Lanka: Zu wenige Blätter, zu wenige Rupien“, taz vom 25.08.2022 Online-Version: https://taz.de/Teepflueckerinnen-auf-Sri-Lanka/!5873562/

Weitere Quellen:

https://www.agrarheute.com/land-leben/40-prozent-weniger-ertrag-sri-lankas-bauern-stehen-abgrund-598477

https://www.dw.com/de/krise-trifft-sri-lankas-teepfl%C3%BCckerinnen-hart/av-62010470

https://www.oxfam.de/unsere-arbeit/projekte/sri-lanka-gruener-tee-fairen-arbeitsbedingungen-projekt-abgeschlossen-seit

https://www.gepa.de/produzenten/partner/sofa.html

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Genießen Sie Tasse für Tasse puren Bio-Teegenuss aus fairem Handel. Egal, ob eine kurze Pause mit unserem Wellness Tee oder eine genussvolle Tee-Zeremonie mit GEPA Tee Raritäten – bei uns finden Sie den passenden Bio-Tee für jede Lebenslage. Fairer Handel mit Bio-Tee verbessert die Situation der Kleinbauern. Sie bekommen angemessene Löhne, von denen sie gut leben können. Außerdem werden Investitionen in die Zukunft möglich.

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Mehr zu #timeforfairtea ist in diesem Filmclip der GEPA zu sehen.

Fair gehandelte Tees

Foto: GEPA - The Fair Trade Company; A. Welsing

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